ETF Ratgeber
ETFs und Steuern:
Investieren unter steuerlichen Aspekten
Steuerliche Aspekte von ETFs: 5 wichtige Punkte
- Abgeltungsteuer: In Deutschland fallen auf die Gewinne aus ETFs Steuern an, die sogenannte Abgeltungsteuer. Sie beträgt grundsätzlich 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Diese Steuer fällt auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden und Kursgewinne an.
- Freistellungsauftrag: Jeder Steuerpflichtige hat in Deutschland einen jährlichen Sparerpauschbetrag von 801 Euro (1.602 Euro für Ehepaare), der steuerfrei ist. Um diesen zu nutzen, kann man bei seinem Broker oder seiner Bank einen Freistellungsauftrag einreichen. Die Bank führt dann nur die Steuer auf Kapitalerträge ab, die über diesen Freibetrag hinausgehen.
- Steuerliche Unterschiede zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs: Bei ausschüttenden ETFs werden die Dividenden ausgezahlt und sind in voller Höhe steuerpflichtig. Bei thesaurierenden ETFs werden die Dividenden reinvestiert. Seit 2018 ist jedoch auch bei thesaurierenden ETFs die sogenannte Vorabpauschale steuerpflichtig.
- Vorabpauschale: Seit dem Investmentsteuerreformgesetz 2018 gilt die Vorabpauschale. Dabei handelt es sich um eine Art Vorauszahlung auf die zu erwartenden Kapitalerträge, die beim Verkauf der ETF-Anteile anfallen können. Die Vorabpauschale wird auf den Basisertrag des ETF angewendet, der sich aus der Multiplikation des Rücknahmepreises des ETF zu Beginn des Jahres mit dem Basiszins errechnet.
- Steuerliche Behandlung ausländischer ETFs: ETFs, die nicht in Deutschland aufgelegt wurden, können unterschiedlich besteuert werden. Bei ausländischen thesaurierenden ETFs ist beispielsweise zu beachten, dass die Thesaurierung selbst in der Steuererklärung angegeben werden muss. Die Besteuerung ausländischer ETFs kann komplex sein und es kann ratsam sein, einen Steuerberater zu konsultieren.
Investitionen in ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine beliebte Anlagestrategie, da sie relativ kostengünstig sind und ein hohes Maß an Diversifikation bieten. Investitionen in ETFs haben jedoch auch steuerliche Auswirkungen, die oft übersehen werden. Das richtige Verständnis dieser Aspekte kann dazu beitragen, die langfristige Rendite Ihrer Investitionen zu maximieren.
Was sind ETFs?
Bevor wir uns den steuerlichen Aspekten von ETFs zuwenden, sollten wir zunächst verstehen, was ETFs sind. ETFs sind Investmentfonds, die ähnlich wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Sie bilden einen bestimmten Index ab, zum Beispiel den DAX, den S&P 500 oder den MSCI World. Die breite Streuung der in einem ETF enthaltenen Wertpapiere trägt zur Risikominimierung bei.
Steuerliche Behandlung von ETF
Die steuerliche Behandlung von ETFs ist in vielerlei Hinsicht mit der von Aktien vergleichbar. Grundsätzlich sind sowohl Dividendenausschüttungen als auch Kursgewinne steuerpflichtig. Im Folgenden wird auf die verschiedenen Steuerarten eingegangen, die bei der Anlage in ETFs anfallen können.
Abgeltungsteuer
Die in Deutschland geltende Abgeltungsteuer, auch Kapitalertragsteuer genannt, beträgt 25 Prozent und wird auf alle Kapitalerträge (Dividenden, Zinsen und Kursgewinne) erhoben, die den jährlichen Freibetrag von 801 Euro (1.602 Euro für Verheiratete) übersteigen.
Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer
Zusätzlich zur Abgeltungsteuer wird in der Regel ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent der Steuerschuld erhoben. Je nach Konfession kann auch Kirchensteuer anfallen.
Vorabpauschale
Seit 2018 gibt es in Deutschland eine weitere Steuerart, die sogenannte Vorabpauschale. Diese wird auf den Betrag erhoben, der dem mit 70 Prozent multiplizierten Grundfreibetrag entspricht. Dieser Betrag wird jedoch nur dann besteuert, wenn der Fonds eine positive Wertentwicklung hatte und die Ausschüttungen unter diesem Betrag liegen.
Unterschiede zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs
Eine wichtige Unterscheidung besteht zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs. Thesaurierende ETFs legen alle Erträge automatisch wieder an, während ausschüttende ETFs die Erträge an die Anleger auszahlen. Die steuerliche Behandlung dieser beiden Arten von ETFs unterscheidet sich in Deutschland seit 2018 nicht mehr wesentlich, da durch die Einführung der Vorabpauschale auch thesaurierende ETFs besteuert werden.
Ausländische ETFs und die Quellensteuer
Bei ausländischen ETFs kann die Quellensteuer eine Rolle spielen. Diese wird von dem Land erhoben, in dem der ETF seinen Sitz hat. Beispielsweise erheben die USA auf Dividenden eine Quellensteuer von 30 Prozent, die jedoch bei Vorliegen eines Doppelbesteuerungsabkommens auf 15 Prozent reduziert werden kann. In einigen Fällen ist es möglich, sich die gezahlte Quellensteuer ganz oder teilweise erstatten zu lassen oder sie mit der in Deutschland gezahlten Steuer zu verrechnen.
Steueroptimierung bei ETFs
Da Steuern einen erheblichen Einfluss auf die Rendite von ETFs haben können, ist es wichtig, steuerliche Aspekte bei der Auswahl von ETFs zu berücksichtigen. Möglichkeiten zur Steueroptimierung sind beispielsweise die Nutzung von Freibeträgen, die Auswahl steuereffizienter ETFs oder die Berücksichtigung der steuerlichen Auswirkungen bei der Wahl zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs.
Zusammenfassung
ETFs bieten eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, in eine breite Palette von Wertpapieren zu investieren. Die steuerlichen Aspekte von ETFs sind jedoch komplex und können die Rendite erheblich beeinflussen. Es ist daher wichtig, diese Aspekte bei der Anlageplanung zu berücksichtigen. Es ist immer ratsam, einen qualifizierten Steuerberater zu konsultieren, bevor Anlageentscheidungen getroffen werden.
Bitte beachten Sie, dass sich Steuergesetze und die Auslegung von Steuergesetzen ändern können und dass die hierin enthaltenen Informationen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung richtig waren, jedoch nicht mehr aktuell sein können.
Ratgeber zum Thema ETF
Exchange Traded Funds (ETFs) sind eine hervorragende Option für Anleger, die eine kostengünstige und flexible Möglichkeit zur Diversifizierung ihres Portfolios suchen. Hier einige Tipps für den Einstieg: Erstens, verstehe, was ein ETF ist – ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird und in der Regel einen Index wie den DAX oder den S&P 500 nachbildet. Zweitens solltest du über deine Anlageziele und dein Risikoprofil nachdenken, denn es gibt ETFs, die verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen abdecken.