Die Diversifikation

Was ist die Diversifikation?

Beim Aktienhandel kann die Rendite auch nach unten gehen. Bei nur ein oder zwei Aktien ist eine negative Rendite nicht so gut und schnell ist das eigene Kapital vernichtet. Daher ist es gerade beim Thema Aktien so wichtig, auf eine Diversifizierung zu achten.

Es sollte somit ein Mix aus Branchen, Regionen und Unternehmen entstehen. Das Risiko eines Totalverlustes soll also vermieden werden. Das Risiko wird also aufgeteilt bzw. verteilt. Wenn z.B. bei zehn Aktien zwei eine negative Rendite aufweisen, kann die Rendite aber insgesamt immer noch positiv verlaufen. Die anderen acht Aktien haben hier das Risiko also verringert.

Risiko, Ertrag und Liquidität

Bei der Anlage in Wertpapiere sollte folgende Punkte bei der Kaufentscheidung mit einfließen: Risiko, Ertrag und Liquidität. Es gibt hier keine Faustformel oder Regel dafür, da jeder Privatanleger doch andere Interessen hat und dadurch anders entscheidet. Es lässt sich aber sagen, das eine möglichst hohe Rendite meist auch mehr Risiko bedeutet. Oft ist es so, dass sehr sichere Anlagen auch weniger Rendite erzielen. Jeder Privatanleger hat eine andere Risikobereitschaft, welche vorab definiert werden sollte.

Jetzt kommt hinzu, wie lange das eigene angelegte Kapital in der jeweiligen Anlageform gebunden ist. Es kann also hier sein, dass eine bestimmte Laufzeit festgelegt ist und vor Ablauf dieses Anlagezeitraums ist das Kapital dann nicht abrufbar. Dies also vor dem kauf unbedingt berücksichtigen. Wenn das Geld schnell wieder gebraucht werden sollte, ist eine feste Laufzeit eher nicht zu empfehlen.

Die Liquidität selber sollte bei einer Geldanlage auch geprüft werden. Eine hohe Liquidität ist aber kein verlässlicher Indikator dafür, ob die gewählte Anlage auch wirklich sicher ist. Hier muss sich also jeder Privatanleger über seine eigene Risikobereitschaft im Klaren sein und auch wirklich abschätzen können, welches Risiko für einen selber überhaupt tragbar ist.

Das Magische Dreieck der Geldanlage

Wie Risiko, Ertrag und Liquidität zusammenhängen zeigt das sogenannte Magische Dreieck der Geldanlage sehr gut auf. Das Prinzip dieser Abbildung ist dabei sehr einfach und verdeutlicht die Wechselwirkungen sehr gut. Am besten wäre natürlich, wenn alle drei Bestandteile gleichermaßen bei der Geldanlage greifen würden. Dies ist aber nicht möglich, das magische Dreieck der Geldanlage sehr schön aufzeigt.

Es sind also (einfach ausgedrückt) immer nur zwei Teile miteinander Verknüpfbar. Hier muss somit jeder Privatanleger für sich selber entscheiden, was für ihn wichtiger ist.

Risiko streuen

Jeder möchte natürlich eine maximale Rendite erwirtschaften. Dies soll dann auch noch bei wenig Risiko funktionieren. Am Schluss dann natürlich auch die gute und hohe Liquidität. All dies so zu erreichen ist nicht einfach und daher ist es besonders wichtig, seine Anlage zu streuen. Damit ist gemeint, die Anlagewerte zu mischen zwischen Branche, Region usw. Je weiter gestreut wird, umso niedriger sollte das Risiko werden. Also immer auf die Diversifikation achten.

Das Risiko sollte also daher hier wie folgt gestreut (Diversifikation) werden: Anlageklasse, Anlageregion, Anlagebranche, Anlagezeitraum.

Die Anlageklasse

Diversifikation der Anlageklasse soll sagen, nicht alles hier in eine Anlageklasse zu investieren. Hier lässt sich einfach streuen, wenn z.B. in Aktien, Rohstoffe, Immobilien und Festgeld investiert wird.

Die Anlageregion

Die Diversifikation  der Anlageregion sagt aus, sich nicht nur auf eine Region festzulegen. Also nicht nur in Wertpapiere aus einem Land, z.B. USA, investieren. Also lieber auch in Europa und Asien investieren und so das Risiko einzelner Regionen minimieren.

Die Anlagebranche

Diversifikation der Anlagebranche ist auch nicht zu unterschätzen. Es wird immer Branchen geben, welche irgendwann untergehen und somit Verluste verursachen können. Wer also vor Jahren nur auf Atomstrom gesetzt hat, wird viel Geld verloren haben. Es gibt viele unterschiedliche Branchen, in denen investiert werden kann. Auch hier wird das Risiko minimiert, je mehr gestreut wird.

Der Anlagezeitraum

Bei der Diversifikation des Anlagezeitraums geht es natürlich nur um Anlageformen, wo eine fester Zeitraum vereinbart ist. Dies kann z.B. ein Festgeldkonto sein. Bei mehreren solcher Anlageformen sollte diese nicht alle im gleichen Zeitraum fällig werden.

Diversifikation und Strategie

Jeder Privatanleger hat eine eigene Strategie und auch eigene Vorstellungen, wie das Depot zukünftig aussehen soll. Wird aber genauer geschaut, bleiben am Ende nur zwei Argumente zur eigenen Strategie übrig: Risikobereitschaft und vorhandenes Kapital. Die Anlagesumme sollte dabei nicht verplant sein, also diese Summe sollte wirklich entbehrlich sein. Wird das Geld aber gebraucht, sollte es nicht als Anlagesumme verwendet werden. Vor geraumer zeit gab es für solche Sachen das Tagesgeldkonto, was aber zur zeit überhaupt nicht attraktiv ist. Die Zinsen sind so wenig, dass sich durch die Inflation sogar die Rendite ins Minus dreht. Das eigene Geld wird also immer weniger Wert, auch wenn der Geldbetrag an sich gleich ist. 

Was absolut Tabu sein sollte, ist Wertpapierhandel mit geliehenen Geld.

Der Gedanke an sich klingt ja erst mal ganz gut. Ich nehme einen günstigen Kredit auf und investiere dieses Kapital dann in Aktien. Die Kurse steigen ja und so ist das doch kein Problem. Hier gilt schon einmal zu betrachten, dass auf einen Kredit Zinsen fällig werden und diese Zinsen müssen dann erst mal von der Rendite noch abgezogen werden. Die Rendite wird also schon von Anfang an hier niedriger ausfallen. Dazu kommt dann noch, wenn es schief laufen sollte hier beim Aktienhandel, ist das angelegte Kapital verloren und doch muss der Kredit weiterhin zurück bezahlt werden. Wertpapierhandel mit geliehenen Geld ist also nicht zu empfehlen!

Wir können also zur Diversifikation festhalten: Eine gesunde Mischung aus risikoarmen und riskanteren Wertpapieren  kann das Risiko minimieren und trotzdem gute Rendite erzielen.

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Diversifizierung durch ETFs

Gerade bei unerfahrenen Privatanlegern haben sich in den letzten Monaten die ETFs sehr beliebt gemacht. Hier braucht ein Privatanleger also nicht in einzelne Werte sein Kapital investieren, sondern investiert in einen abgebildeten Index oder eine Branche. Ein ETF ist auch passiv, somit gibt es keinen Fondmanager (da ja nur etwas nachgebildet wird) und dadurch sinken auch die gebühren bis hin zu kostenlosen Sparplänen. Bei der Auswahl der ETFs sollte aber auch Diversifiziert werden. Es gibt auch bei den ETFs unzählige Anlageklassen und deshalb auch hier immer vorab informieren über die Zusammensatzung usw.