Assetklasse BDCs
Anlageklasse BDCs
Gerade beim Thema Dividenden-Strategie wird immer wieder der Begriff BDCs erwähnt und nicht jeder weiß direkt, was damit eigentlich gemeint ist.
Hier wird einfach erklärt, was ein BDC ist und auf was Privatanleger bei dieser Assetklasse achten sollten.
Was genau ist ein sogenannter BDC? Welche Vor- und Nachteile haben BDCs? Warum haben BDCs eine so hohe Ausschüttungsquote?
Das ist ein BDC
Ein BDC ist ein eine gesetzlich normierte und reglementierte Form börsennotierter Beteiligungs- und Sanierungsgesellschaften in den USA. Die Rahmenbedingungen sind hierbei klar definiert und dies so, dass das eigentliche Geschäftsmodell von BDCs bürokratisch nicht zu aufgebläht ist.
Eine BDC (Business Development Company) investieren Eigen- oder auch Fremdkapital an kleine und mittlere Unternehmen, um diese entsprechend weiter entwickeln zu können. Der US-amerikanische Mittelstand ist auch nicht gerade klein und daher wird hier auch fleißig investiert.
Ein BDC ist somit eine Art Beratungsgesellschafft und stellt Kapital für diese Unternehmen bereit. Dabei braucht es keine eigene Banklizenz und dies haben BDCs einen alten Bundesgesetzt in den USA zu verdanken.
So lange gibt es BDCs
Für kleine und mittlere Unternehmen ist es nicht immer einfach an frisches Kapital zur Expansion zu kommen. Außerbörslich Kapital einzusammeln ist somit für solche Unternehmen nicht wirklich einfach, vor allem, weil solche Unternehmen selber nicht an der Börse gelistet sind. Da auch einige Gesetzte hier dies nicht einfacher gemacht haben, hat der US-Kongress 1980 entsprechend reagiert.
Der US-Kongress erließ somit im Jahr 1980 den sogenannten Small Business Investment Incentive Act. Dies ist sozusagen die rechtliche Grundlage für die heutigen BDCs. Dieser Act besagt, dass BDCs Aktienrechtlich als Sonderform eines börsennotierten, geschlossenen Fonds klassifiziert sind.
In diesen Ländern gibt es BDCs
In genau dieser Form gibt es die BDCs nur in den USA. Bei REITs sieht dies schon etwas anders aus und diese sind schon in ca. 40 Ländern verfügbar.
In den USA gibt es mittlerweile mehr als 40 BDCs. Sehr bekannt auch bei Privatanlegern sind die großen BDCs Ares Capital und Mainstreet Capital. Diese BDCs sind oft in Depots vertreten, welche die Dividenden-Strategie verfolgen.
So investieren BDCs
Der Gesetzgeber schreibt BDCs vor, dass diese überwiegend in „zugelassene Vermögenswerte“ investieren müssen. Ganz genau ist dies im „Investment Company Act of 1940“ festgelegt.
Es soll hiermit sichergestellt werden, dass BDCs in den realwirtschaftlichen Sektor investieren und sich dieser dadurch weiter entwickeln kann. Bei den Firmen ist dann alles dabei, vom Startup bis zum etablierten Mittelständler.
Ein BDC ist beim Investment dabei aber nicht auf eine passive Rolle festgelegt. Es soll hierbei das Management tatsächlich aktiv unterstützt werden und diese Unterstützung ist natürlich kostenpflichtig. Neben dem eigentlichen Investment werden so weitere Einnahmequellen geschaffen und ein BDC hat somit ein großes Interesse daran, dass sich diese Beteiligungen auch entsprechend positiv entwickeln.
Chancen und Risiken bei BDCs
Der Gesetzgeber schreibt bei BDCs eine maximale Schuldengrenze und ein „Zwang“ zur Diversifikation vor. Dies ist somit ein Vorteil von BDCs. Wenn die Verschuldungsgrenze einmal überschritten wird, muss der BDC umgehend gegensteuern und dies kann auch zur Streichung der Dividende führen.
Weiterhin positiv ist das Beratergeschäft zu werten. Hier wird das Management teils aktiv unterstützt und dies führt zu weiteren Einnahmen in Form von Gebühren. Zusätzlich wird Geld verdient, wenn solche Investments dann doch irgendwann an die Börse gehen oder das Unternehmen später verkauft wird. Wenn ein BDC alles richtig gemacht hat, können hier hohe Einnahmen generiert werden.
Ein BDC hat aber nicht nur Vorteile. Die BDCs sind im Grunde Risikokapitalgeber und daher ist der Aktienkurs teils hohen Schwankungen ausgesetzt. Es kann hier immer wieder zu Ausfällen kommen und das investierte kapital ist dann weg. Wer also in BDCs investieren möchte, sollte sich dieser Risiken bewusst sein.
BDCs und Dividenden
Wer das Risiko in kauf nimmt ein passives Einkommen durch Dividenden erreichen möchte, ist bei den BDCs recht gut aufgehoben. Ein BDC muss hier 90 Prozent seines steuerbaren Einkommens an die jeweiligen Anteilseigner ausschütten. Nur so ist ein BDC von der Köperschaftssteuer befreit.
Dadurch bedingt gibt es teils sehr hohe Dividendenrenditen zu erwarten. Je nach BDC wird dann monatlich oder quartalsweise ausgeschüttet. So lässt sich ein passives Einkommen auch von Privatanlegern aufbauen.
Bei Dividenden allerdings nicht vergessen, dass diese der jeweiligen Steuer unterliegen und hier auch nicht die Quellensteuer beachten.
Weitere Information zu BDCs
Wer noch mehr Informationen zu BDCs erhalten möchte, dem kann ich das Buch „Geldanlage in Business Development Companies: Börsennotiertes Wagniskapital für den US-amerikanischen Mittelstand*“ wirklich empfehlen.