Orderarten an der Börse clever nutzen –
so schützt du dein Geld beim Aktienhandel
AktienDummy.de | 📅 16.07.2025 | 🔗 Allgemein
Beim Aktienkauf kommt es nicht nur darauf an, was du kaufst, sondern auch wie. Mit der richtigen Orderart kannst du Kursrisiken begrenzen, bessere Preise erzielen und emotionale Fehlentscheidungen vermeiden. Erfahre, welche Orderarten es gibt, wie sie funktionieren und wie du sie gezielt einsetzt, um Verluste zu vermeiden und deine Rendite zu steigern.
Warum Orderarten über deinen Börsenerfolg entscheiden
Beim Aktienkauf denken viele nur an den richtigen Zeitpunkt oder das passende Unternehmen. Dabei übersehen sie oft einen entscheidenden Punkt: die richtige Orderart. Ein falscher Ordertyp kann dich Geld kosten, ohne dass sich der Kurs groß verändert hat. Besonders Einsteiger tappen schnell in die Market-Order-Falle oder setzen Stopps zu eng. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit den wichtigsten Orderarten gezielt arbeitest und dein Kapital vor unnötigen Verlusten schützt.
Was ist eine Order?
Eine Order ist der Auftrag an deine Bank oder deinen Broker, ein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen. Dabei gibst du nicht nur an, was du handeln willst, sondern auch wie – und genau hier kommen die verschiedenen Orderarten ins Spiel. Du bestimmst also nicht nur das „Was”, sondern auch das „Wie und Wann”.
Die wichtigsten Orderarten im Überblick
1. Market Order: Sofort, aber unkontrolliert
Mit einer Market Order kaufst oder verkaufst du ein Wertpapier zum nächstverfügbaren Preis. Das klingt einfach, ist aber riskant. Gerade bei geringem Handelsvolumen oder starken Kursschwankungen kann der tatsächliche Ausführungskurs deutlich vom letzten Kurs abweichen.
Beispiel: Du willst eine Aktie kaufen, die gerade bei 100 € steht. Während deine Market Order ausgeführt wird, klettert der Kurs jedoch auf 102 € – und du zahlst mehr als geplant.
Tipp: Verwende diese Order nur bei sehr liquiden Aktien und in stabilen Marktphasen.
2. Limit Order – Kontrolle über den Preis
Die Limit Order ist das Gegenstück zur Market Order. Du legst fest, zu welchem maximalen Preis du kaufen oder zu welchem Mindestpreis du verkaufen möchtest. Die Order wird nur ausgeführt, wenn dieser Preis erreicht oder übertroffen wird.
Beispiel: Du setzt ein Kauflimit bei 98 € – wird dieser Kurs nicht erreicht, bleibt die Order offen.
Vorteil: Du hast volle Kontrolle über den Preis und schützt dich vor teuren Überraschungen.
3. Stop-Loss-Order – Verluste begrenzen
Mit einem Stop-Loss sicherst du dich gegen Kursverluste ab. Du legst einen Kurs fest, bei dessen Unterschreiten deine Aktie automatisch als Market Order verkauft wird.
Gefahr: Bei einem starken Kursrutsch kann der Verkauf deutlich unter dem Stop-Kurs erfolgen (Slippage).
Beispiel: Du setzt den Stop-Loss bei 90 €. Bei einem Kurseinbruch wird deine Aktie aber erst bei 88 € verkauft.
Tipp: Besonders für volatile Aktien nützlich, aber mit Bedacht einsetzen.
4. Stop-Limit-Order: mehr Kontrolle beim Absichern
Diese Orderart kombiniert Stop-Loss und Limit. Erst wenn der Stop-Kurs erreicht wird, wird eine Limit-Order zum festgelegten Mindestpreis ins Orderbuch gegeben. Wird dieser Kurs nicht erreicht, erfolgt keine Ausführung.
Vorteil: Es erfolgt kein Verkauf unter dem Limit. Nachteil: Bei schnellen Kursrutschen kann die Order unerfüllt bleiben.
5. Trailing Stop: Gewinne absichern, Verluste begrenzen
Der Trailing Stop passt sich automatisch an steigende Kurse an. Fällt der Kurs um einen vorher festgelegten Prozentsatz oder Betrag, wird die Order ausgelöst.
Beispiel: Du setzt einen Trailing Stop von 5 %. Steigt die Aktie von 100 € auf 110 €, wandert der Stop auf 104,50 € (5 % unter dem Höchststand).
Das ist ideal, um Gewinne laufen zu lassen und gleichzeitig das Verlustrisiko zu begrenzen.
6. OCO-Order – zwei Ziele, eine Order
„One Cancels Other“ bedeutet, dass du zwei verbundene Orders aufgibst, beispielsweise ein Limit nach oben und einen Stop-Loss nach unten. Wird eine Order ausgeführt, löscht sich die andere automatisch.
Nützlich bei: – Seitwärtsbewegungen, Zielkursen und gleichzeitiger Verlustbegrenzung.
Praxisbeispiele: So setzt du Orderarten sinnvoll ein
- Beim Einstieg: Nutze Limit-Orders, um nicht zu viel zu zahlen.
- Bei volatilen Aktien empfiehlt es sich, Stop-Loss oder Trailing Stop mit einem Limit zu kombinieren, um plötzliche Rücksetzer abzufedern.
- Bei langfristigen Anlagen solltest du keine zu engen Stopps setzen, denn Kursschwankungen gehören dazu.
- Bei Zielkursen: Verwende OCO-Orders, um Gewinnmitnahmen und Absicherung zu kombinieren.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
❌ Market Order bei illiquiden Aktien: Es können schlechte Kurse durch große Spreads entstehen.
❌ Stop-Loss zu eng gesetzt: Verkauf bei normalen Kursschwankungen.
❌ Limit-Order weit weg vom Marktpreis: Die Order bleibt lange oder ewig offen.
✅ Besser: Klare Strategie, sinnvolle Preisabstände, Marktbeobachtung.
Tipps für Börseneinsteiger
- Starte mit Limit-Orders, denn sie geben dir Preisdisziplin.
- Nutze Stopps mit Bedacht, insbesondere bei spekulativen Werten.
- Beobachte das Orderbuch, sofern dein Broker dieses anbietet. So siehst du, wie viel Angebot und Nachfrage existiert.
- Lerne aus jeder Order: Warum wurde sie ausgeführt oder nicht?
Fazit: Die richtige Orderart spart dir bares Geld
Mit der passenden Orderart kannst du deine Börsengeschäfte gezielter, sicherer und oft günstiger gestalten. Ob Kauf, Verkauf oder Absicherung – jede Order sollte Teil deiner Anlagestrategie sein. Setze Limit Orders, um Preisgrenzen festzulegen, und Stop-Orders, um Verluste zu begrenzen. Denke immer daran: An der Börse gibt es keine Zufälle, sondern nur kluge Entscheidungen.
Aktuelle Artikel für Dividendenjäger & Finanz-Einsteiger: Vermögensaufbau leicht gemacht
Parqet Mobile Update – Neues Holding-Design, Heatmap & Dividenden-Chart
Parqet bringt ein Redesign für mobile Geräte! Neue Heatmap, Dividenden-Chart, bessere Navigation & mehr – jetzt alles auf einen Blick in der App.
Warum Crash-Propheten schlechte Ratgeber sind – und wie du dein Geld besser schützt
Crash-Propheten leben von Angst und Panik. Erfahre, warum ihre Prognosen oft wertlos sind und wie du dein Geld stattdessen sinnvoll und krisenfest anlegen kannst.
Warum fragen Broker bei der Depoteröffnung nach US-Staatsbürgerschaft?
Bei der Depoteröffnung wirst Du gefragt, ob Du US-Bürger bist. Erfahre hier, warum das deutsche Banken interessiert, was FATCA bedeutet und welche Folgen Deine Antwort hat.
Anleihen-ETF: Lohnt sich das Investment für Dich?
Anleihen-ETF einfach erklärt: Für wen lohnt sich der Einstieg 2025? Die besten ETFs für Einsteiger im Vergleich. Tipps, Chancen & Risiken.
Parqet & ING Deutschland: Dein kostenloser Premium-Zugang über ING Investing
Sichere Dir mit Deinem ING-Depot jetzt einen kostenlosen Parqet-Premium-Zugang dank des ING Investing-Programms. So behältst Du Dein Depot komfortabel und professionell im Blick.
Warum du den Nettoinventarwert (NAV) bei ETFs kennen solltest
Was ist der Nettoinventarwert (NAV) bei ETFs? Wie wird er berechnet, wo findest du ihn und warum ist er für dich als Privatanleger so wichtig? Hier erfährst du alles Wichtige rund um den NAV bei ETFs.