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AktienDummy.de | 23.06.2025 | Allgemein | Mario

 

DAC8 2026:

Was Du als Krypto-Nutzer in Deutschland wirklich wissen musst

Ab dem 1. Januar 2026 ändert sich dein Umgang mit Kryptowährungen in Deutschland grundlegend. DAC8 gilt dann nicht nur für Börsen oder Wallet-Anbieter, sondern auch direkt für dich. In diesem Artikel erkläre ich dir Schritt für Schritt, was du konkret wissen und tun solltest, um ab 2026 sicher und transparent unterwegs zu sein.

Warum DAC8 dein Thema ist

Die EU-Richtlinie DAC8 (Richtlinie (EU) 2023/2226) verpflichtet Dienste wie Binance oder Coinbase, deine steuerrelevanten Daten (Identität, Steuer-ID, Transaktionen) automatisch an deutsche Behörden zu melden. Damit wirst du für das Finanzamt transparent – unabhängig davon, ob du Gewinne erzielst oder nicht. Die Umsetzung in deutsches Recht erfolgt bis zum 31. Dezember 2025, ab 2026 greift die volle Wirkung.

Welche Daten über dich gemeldet werden

Deine Identität

Plattformen müssen folgende Daten melden:

  • Name, Adresse, Geburtsdatum
  • deine Steuer-ID
  • deinen Steuerwohnsitz.

Deine Transaktionen.

  • Käufe und Verkäufe (Krypto-Fiat)
  • Krypto-Tausche (Token ⇔ Token, z. B. ETH ⇔ DAI)
  • Überweisungen und Transfers, inkl. Wallet-Wechsel
  • Ob du eigene Wallets nutzt oder Dritte bezahlst – alles zählt.

Gemeldet werden Details wie: Asset-Typ, Menge, Zeitstempel, Wert in Euro sowie Wallet- und Plattformdaten.

Warum das für dich relevant ist?

Ab 2026:

  • Es gibt keine Anonymität mehr: Das Finanzamt kennt all deine Transaktionen, auch die Kleinstbeträge.
  • Eine lückenlose Dokumentation ist Pflicht. Gewinne bis 600 € mögen steuerfrei sein, aber auch diese müssen nachweisbar sein.
  • Bei Ignoranz drohen rechtliche Risiken: Verspätete oder falsche Angaben können zu Zinsen, Bußgeldern oder gar Steuerstrafen führen (bis zu zehn Jahre Haft).

Deine To-dos als Nutzer – Schritt für Schritt

Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick.

Erstelle eine Liste aller Plattformen, die du nutzt. Coinbase, Kraken, DeFi-Dienste, Wallets mit Empfangstransfers.

Schritt 2: Daten sichern

Exportiere die Transaktionshistorie (CSV/JSON). Speichere Wallet-Adressen, Zeitstempel und Gegenwerte.

Schritt 3: Steuer-Tools einsetzen.

Nutze Tools wie CoinTracking, Blockpit oder Accointing. Diese berechnen Gewinne und Verluste und erstellen Berichte in steuerkonformen Formaten.

Schritt 4: Steuererklärung anpassen

Trage die Daten in die Anlage KAP (für Gewinne) und ggf. in den Anhang SO (private Veräußerungsgeschäfte) ein. Plattformdaten und Wallet-Analysen können dabei helfen, Abweichungen zu vermeiden.

Schritt 5: Frühzeitig handeln

Starte rechtzeitig, idealerweise Mitte/Ende 2026, denn die erste Meldung ist im Januar 2027 fällig.

Was passiert, wenn du das ignorierst?

  • Dann musst du Nachzahlungen plus Verzugszinsen (~6 % p. a.) zahlen.
  • Bußgelder bei fehlerhaften Angaben.
  • Strafrechtliche Folgen: Unter Umständen Freiheitsstrafen.
  • Verlust deiner Anonymität: Behörden können dann deine Aktivitäten nachverfolgen.

Selbst wenn du technische Tools nutzt, können Unstimmigkeiten oder fehlende Angaben Probleme bereiten. Transparenz ist dein Schutz.

Fragen zum DAC8-Reporting

Frage: Gelten auch NFT-Käufe?
Antwort: Ja, sofern sie Transfers, Käufe oder Umsätze mit Zahlungscharakter beinhalten – was fast immer der Fall ist.

Frage: Wie hoch ist die Freigrenze?
Antwort: Hier kommt § 23 EStG ins Spiel – das betrifft private Veräußerungsgeschäfte (wie beim Verkauf von Krypto oder NFTs).

Frage: Gilt DAC8 auch, wenn ich über DeFi-Plattformen handle?
Antwort: Wenn eine zentrale Stelle beteiligt ist (z. B. Wallet-Service), ja. Reine, non-custodial DeFi-Transaktionen könnten außen vor bleiben, hier gibt es noch rechtliche Graubereiche. Verkauf nach > 1 Jahr = Steuerfrei, auch bei hohem Gewinn / Verkauf < 1 Jahr = Steuerpflichtig, es gilt die 1.000 €-Freigrenze.

Warum das Finanzamt jetzt viel genauer hinschaut

Ab 2027 beginnt Deutschland mit dem Austausch von Daten mit anderen EU-Staaten. Das heißt:

  • Dein Auslands-Krypto-Handel (z. B. über US-Plattformen) ist den deutschen Behörden bekannt – und umgekehrt.
  • Tools wie Chainalysis unterstützen die Länder bei der Nachverfolgung.

Es wird also immer schwerer, Transaktionen zu verschleiern. Da ist der eigene Beleg der sicherste Weg.

Dein Vorteil: Du bist besser vorbereitet als andere

  • Du hast vollständige und korrekte Unterlagen parat, wenn das Finanzamt nachfragt.
  • Du vermeidest unangenehme Nachzahlungen oder Bußgelder.

Du kannst dich entspannt deinen Investments widmen.

Ausblick: DAC8 ist erst der Anfang

Übergangsstände:

  • 2028: TIN-Berichte und grenzüberschreitende Vorbescheide kommen hinzu.
  • 2030 folgen Meldungen zu Einkommen (z. B. Stipendien, Gehälter).
  • Die OECD/CARF-Standards vereinheitlichen die globalen Reporting-Formate von XML bis API.

Mach also aus DAC8 kein lästiges Muss, sondern ein Sicherheitsnetz für deine Freiheit.

Fazit: Dein persönlicher Fahrplan für 2025/26

  1. Bestandsaufnahme aller Krypto-Aktivitäten
  2. Dokumentationen bereitstellen und sichern.
  3. Nutze ein Tool: CoinTracking, Blockpit oder Accointing.
  4. – Frühzeitig mit dem Steuerprofi sprechen.
  5. Bis 2027 die erste Meldung vorbereiten.

Wenn du das jetzt organisierst, bist du bestens für DAC8 gewappnet. So stellst du sicher, dass 2026 nicht zur Steuerfalle wird, sondern der Startschuss für eine sorgenfreie Krypto-Zukunft ist.

Häufige Fragen (FAQ) zu DAC8 und Kryptosteuern in Deutschland

Gilt DAC8 nur für große Gewinne oder auch für kleine Beträge?

DAC8 betrifft jede Transaktion, unabhängig von der Höhe. Selbst Kleinstbeträge und Transfers in private Wallets werden von deiner Plattform gemeldet. Die Freigrenze von 600 € gilt nur für die Besteuerung von Gewinnen, nicht jedoch für die Meldepflicht.

Muss ich als Nutzer überhaupt noch selbst etwas melden, wenn die Plattform das übernimmt?

Ja, denn die Plattform meldet nur Basisdaten. Du bist weiterhin verpflichtet, in deiner Steuererklärung alle Gewinne und Verluste korrekt anzugeben. DAC8 erleichtert nur den Abgleich durch das Finanzamt, ersetzt aber nicht deine Pflicht zur Steuererklärung.

Betrifft DAC8 auch meine Hardware-Wallet (Ledger, Trezor etc.)?

Direkte Self-Custody (also Hardware-Wallets ohne Plattform-Anbindung) ist nicht meldepflichtig. Sobald du jedoch Coins auf eine Plattform transferierst oder dort handelst, werden diese Transaktionen gemeldet.

Was passiert, wenn ich nichts tue oder falsche Angaben mache?

Dann riskierst du Nachzahlungen, Säumniszuschläge und gegebenenfalls Bußgelder oder sogar strafrechtliche Konsequenzen. Durch DAC8 hat das Finanzamt deutlich mehr Einblick und kann Daten abgleichen.

Muss ich auch dann dokumentieren, wenn ich aktuell keine Gewinne erziele?

Unbedingt! Gewinne und Verluste sind oft nur nachvollziehbar, wenn du von Anfang an alles dokumentierst. Später fehlende Belege führen fast immer zu Problemen. Nutze deshalb von Beginn an Tools wie CoinTracking oder Blockpit.

Werden NFT-Transaktionen auch gemeldet?

In vielen Fällen ja, vor allem, wenn NFTs einen Vermögenswert oder Zahlungscharakter haben. Klassische Kunst-NFTs ohne Handelswert können unter Umständen ausgenommen sein, was aber von der genauen Umsetzung im nationalen Recht abhängt.

Wie erkenne ich, ob eine Plattform DAC8-konform arbeitet?

Bei seriösen Plattformen (z. B. Coinbase, Bitpanda) wirst du spätestens 2026 Hinweise auf die DAC8-Umsetzung sehen. Achte auf klare KYC-Prozesse und Abfragen deiner Steuer-ID. Plattformen, die diese Schritte nicht durchführen, solltest du ab 2026 meiden.

Gilt DAC8 auch, wenn ich nur gelegentlich Kryptowährungen nutze, z. B. für Online-Shopping?

Ja, denn jede Transaktion ist technisch meldepflichtig. Es spielt keine Rolle, ob du investierst oder Krypto lediglich als Zahlungsmittel nutzt.

Können Daten von ausländischen Plattformen (z. B. Binance.com) auch gemeldet werden?

Ja, sofern die Plattform EU-Kunden bedient, unterliegt sie der DAC8-Meldepflicht. Zusätzlich tauschen viele Länder außerhalb der EU auf Basis des „OECD Crypto-Asset Reporting Framework” (CARF) Daten mit der EU und Deutschland aus.

Welche Fristen muss ich beachten?

Für dich als Nutzer:

Das Kalenderjahr 2026 ist das erste relevante Jahr.

Deine erste Steuererklärung dazu gibst du für das Steuerjahr 2026 im Jahr 2027 ab.

Die Plattformen melden spätestens bis zum 31. Juli 2027 an die deutschen Behörden.

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