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Finanzlexikon von A bis Z

 

Anlagehorizont

Der Zeitraum, über den du dein Geld anlegen möchtest.

Anlagehorizont: Grundlage für die Anlageentscheidung

Der Anlagehorizont ist ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit Geldanlagen verwendet wird. Er bezeichnet den Zeitraum, für den du dein Geld anlegen möchtest, bevor du es wieder für andere Zwecke benötigst. Dieser Zeitraum spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl der richtigen Anlagestrategie und sollte daher nicht unterschätzt werden. In diesem Artikel erfährst du, warum der Anlagehorizont so wichtig ist, welche Rolle er bei der Risikoabwägung spielt und wie du deinen persönlichen Anlagehorizont bestimmen kannst.

Was bedeutet Anlagehorizont?

Der Anlagehorizont beschreibt den Zeitraum, in dem dein Geld investiert bleibt, bevor du es wieder abziehen möchtest. Das kann ein kurzer Zeitraum von einigen Monaten sein, aber auch mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte umfassen. Der Anlagehorizont hat einen großen Einfluss darauf, welche Anlageform für dich geeignet ist. Bei einem kurzen Anlagehorizont bietet es sich zum Beispiel an, in sichere Anlageformen wie Tagesgeld oder Anleihen zu investieren, da hier das Verlustrisiko geringer ist. Bei einem langen Anlagehorizont bieten sich dagegen risikoreichere Anlageformen wie Aktien oder Fonds an, da hier genügend Zeit bleibt, kurzfristige Marktschwankungen auszusitzen und von langfristigen Renditechancen zu profitieren.

Warum ist der Anlagehorizont wichtig?

Dein Anlagehorizont hat einen großen Einfluss auf das Risiko-Rendite-Verhältnis deiner Anlagen. Generell gilt: Je länger der Anlagehorizont, desto mehr Risiko kannst du eingehen. Denn die meisten Finanzmärkte entwickeln sich über längere Zeiträume positiv, auch wenn es zwischendurch zu Kursschwankungen kommt. Wer zum Beispiel in Aktien investiert, kann kurzfristig durchaus Verluste erleiden. Bei einem langen Anlagehorizont sind diese Schwankungen jedoch weniger relevant, da sich der Markt langfristig wieder erholen kann und damit die Chance auf eine attraktive Rendite steigt.

Hat man jedoch nur einen kurzen Anlagehorizont, ist es ratsam, auf risikoarme Anlagen zu setzen, da man sein Geld möglicherweise zu einem ungünstigen Zeitpunkt benötigt und Verluste realisieren muss. Ein Beispiel: Wenn du in einem Jahr eine größere Anschaffung planst, solltest du dein Geld nicht in volatile Aktien investieren, da der Marktwert deiner Anlage genau dann niedriger sein könnte, wenn du das Geld benötigst.

Bestimme deinen Anlagehorizont

Um deinen persönlichen Anlagehorizont zu bestimmen, solltest du dir zunächst überlegen, wann du das investierte Geld voraussichtlich wieder benötigst. Hast du ein bestimmtes Ziel vor Augen, zum Beispiel eine Immobilie, eine Weltreise oder die Rente? Oder möchtest du einfach langfristig Vermögen aufbauen, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben? Die Antworten auf diese Fragen geben dir einen Hinweis darauf, wie lange du dein Geld arbeiten lassen kannst.

Ein kurzfristiger Anlagehorizont beträgt in der Regel weniger als drei Jahre. In diesem Fall solltest du eher konservative Anlagen wählen, bei denen dein Kapital möglichst sicher bleibt. Ein mittelfristiger Anlagehorizont liegt zwischen drei und zehn Jahren, während ein langfristiger Anlagehorizont mehr als zehn Jahre umfasst. Mit einem langen Anlagehorizont kannst du von Aktien, ETFs oder Immobilien profitieren, da du genügend Zeit hast, Marktschwankungen auszugleichen.

Beispiel für verschiedene Anlagehorizonte

Stell dir vor, du willst dir in fünf Jahren ein neues Auto kaufen. Du hast also einen mittelfristigen Anlagehorizont. In diesem Fall solltest du eine Mischung aus sicheren und etwas risikoreicheren Anlagen wählen, zum Beispiel Anleihen und gemischte Fonds. Anleihen bieten dir eine stabile Verzinsung, während Fonds dir die Möglichkeit bieten, von einem diversifizierten Portfolio zu profitieren, das auch von Marktentwicklungen profitieren kann, ohne ein zu hohes Risiko einzugehen.

Wenn du hingegen deine Altersvorsorge in 30 Jahren planst, könntest du einen deutlich risikoreicheren Ansatz wählen, beispielsweise eine breite Streuung in Aktienfonds oder ETFs, da du einen langen Anlagehorizont hast und so von der langfristigen Rendite profitieren kannst. In diesem Fall kannst du auch in wachstumsstarke Branchen oder internationale Märkte investieren, da du genügend Zeit hast, eventuelle kurzfristige Verluste auszugleichen. Über längere Zeiträume bieten Aktien und Fonds in der Regel attraktive Renditen, vor allem wenn du regelmäßig investierst und so vom sogenannten Cost-Averaging-Effekt profitierst.

Ein anderes Beispiel wäre der mittelfristige Wunsch, in zehn Jahren eine Immobilie zu erwerben. Hier könnte ein ausgewogener Ansatz gewählt werden: Ein Teil des Kapitals könnte sicher in Tagesgeld oder festverzinslichen Wertpapieren angelegt werden, um die Liquidität zu sichern, während ein anderer Teil in breit gestreute Mischfonds oder ETFs investiert wird, um von möglichen Wachstumschancen zu profitieren.

Stell dir vor, du planst in fünf Jahren ein neues Auto zu kaufen. Du hast also einen mittelfristigen Anlagehorizont. In diesem Fall solltest du eine Mischung aus sicheren und etwas risikoreicheren Anlagen wie Anleihen und gemischten Fonds wählen. Planst du hingegen deine Altersvorsorge in 30 Jahren, kannst du einen deutlich risikoreicheren Ansatz wählen, zum Beispiel eine breite Diversifikation in Aktienfonds oder ETFs, da du einen langen Anlagehorizont hast und so von langfristigen Renditen profitieren kannst.

Fazit

Der Anlagehorizont ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl der richtigen Anlagestrategie. Er hilft dir, das richtige Maß an Risiko einzugehen und dein Vermögen entsprechend deinen persönlichen Zielen zu maximieren. Bevor du investierst, solltest du dir also darüber im Klaren sein, wie lange du auf dein Geld verzichten kannst und welche finanziellen Ziele du verfolgst. Nur so kannst du sicher sein, dass du die richtige Entscheidung triffst und langfristig erfolgreich investierst.