REITs: Investieren in Immobilien, ohne selbst Eigentümer zu sein

REITs ermöglichen es dir, bereits mit kleinen Beträgen in große Immobilienprojekte zu investieren – ganz ohne Notartermin, Kredite oder laufenden Aufwand. Es handelt sich um börsennotierte Immobiliengesellschaften, die Mieterträge sammeln und regelmäßig hohe Dividenden ausschütten. Hier erfährst du, wie REITs funktionieren, welche Chancen und Risiken sie bieten und wie du als Anleger davon profitieren kannst.

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REITs: Mit Immobilien Geld verdienen, ohne Eigentümer zu sein

Immobilien gelten seit jeher als solide Wertanlage. Doch nicht jeder hat das nötige Kapital, die Zeit oder das Know-how, um selbst Wohnungen oder Gewerbeflächen zu kaufen, zu vermieten und zu verwalten. Genau hier kommen REITs ins Spiel: eine Anlageform, mit der du bereits mit kleinen Beträgen an großen Immobilienportfolios beteiligt sein kannst. REITs kombinieren die Stabilität von Sachwerten mit der Flexibilität und Handelbarkeit von Aktien.

REIT steht für „Real Estate Investment Trust“ und bezeichnet börsennotierte Immobiliengesellschaften. Ihr Hauptzweck ist es, Immobilien zu besitzen, zu verwalten und daraus laufende Erträge zu erzielen, beispielsweise durch Mieteinnahmen oder Verpachtung. Diese Erträge werden zum Großteil in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Für dich als Anleger können REITs eine attraktive Ergänzung im Depot sein, insbesondere, wenn du regelmäßige Erträge und ein gewisses Maß an Inflationsschutz suchst.

Was ist ein REIT und wie funktioniert er?

Ein REIT ist eine besondere Unternehmensform, die darauf ausgelegt ist, Immobilienbesitz breit zu streuen und für Anleger zugänglich zu machen. Anders als bei klassischen Immobilienaktien sind REITs gesetzlich verpflichtet, einen Großteil ihrer Gewinne – meist 80 bis 90 Prozent – an die Anteilseigner auszuschütten. Dafür profitieren sie im Gegenzug häufig von steuerlichen Vorteilen auf Unternehmensebene.

Der REIT sammelt Kapital von Investoren, investiert dieses in ein diversifiziertes Portfolio aus Wohn-, Büro-, Logistik- oder Einzelhandelsimmobilien und erzielt daraus Mieteinnahmen. Diese Einnahmen – abzüglich der Verwaltungskosten – werden regelmäßig als Dividende an die Anteilseigner ausgezahlt. Gekauft und verkauft werden REITs wie ganz normale Aktien, sodass du sie bequem über dein Wertpapierdepot handeln kannst.

Welche Vorteile bieten REITs für Privatanleger?

REITs ermöglichen dir den Zugang zu einem attraktiven Marktsegment, das sonst meist institutionellen Investoren vorbehalten ist. Du investierst nicht in ein einzelnes Objekt, sondern in ein breit gefächertes Immobilienportfolio. Dadurch bist du nicht von der Entwicklung einer einzelnen Immobilie abhängig, sondern profitierst von der Gesamtperformance des REITs.

Ein weiterer Vorteil ist die hohe Liquidität: Anders als bei Direktinvestitionen kannst du REITs jederzeit an der Börse kaufen oder verkaufen, und das ohne Makler, Notar oder lange Verkaufsprozesse. Für viele Anleger sind besonders die vergleichsweise hohen Dividenden interessant, die REITs regelmäßig ausschütten. Dadurch sind sie vor allem für einkommensorientierte Strategien, die Altersvorsorge oder Dividendenportfolios attraktiv.

Gibt es REITs auch in Deutschland?

Ja, allerdings ist der deutsche REIT-Markt vergleichsweise klein. Die rechtlichen Grundlagen für sogenannte G-REITs (German REITs) wurden erst 2007 geschaffen und strenge Vorgaben, wie das Verbot, in Wohnimmobilien zu investieren, haben das Wachstum bisher gebremst. Bekannte Beispiele wie die Alstria Office REIT-AG zeigen jedoch, dass dieses Modell auch hierzulande funktioniert.

Deutlich größer und vielfältiger ist das Angebot in den USA. Dort sind REITs seit Jahrzehnten etabliert und machen einen erheblichen Teil des Immobilienmarkts aus. US-REITs bieten Zugang zu den verschiedensten Immobilienklassen, darunter Einkaufszentren, Krankenhäuser, Rechenzentren und Infrastruktur. Viele dieser Titel sind in großen Indizes wie dem FTSE NAREIT enthalten oder über ETF-Produkte investierbar.

Welche Risiken musst du bei REITs beachten?

Trotz aller Vorteile sind REITs kein Selbstläufer. Wie bei allen börsengehandelten Produkten schwanken auch hier die Kurse – teils deutlich. Wirtschaftliche Abschwünge, Zinserhöhungen oder ein Einbruch am Immobilienmarkt können den Wert eines REITs belasten. Wenn du in ausländische REITs investierst, können auch Währungsschwankungen eine Rolle spielen.

Ein besonderes Augenmerk solltest du auf das Zinsumfeld legen. Da REITs in der Regel hohe Dividenden auszahlen, werden sie oft als Alternative zu Anleihen betrachtet. Steigen die Zinsen, geraten REITs tendenziell unter Druck – sowohl operativ aufgrund höherer Finanzierungskosten als auch an der Börse, da Anleihen wieder attraktiver werden.

Zudem ist es wichtig, sich mit dem Geschäftsmodell des jeweiligen REITs vertraut zu machen. Welche Immobilien werden gehalten? Wie hoch ist die Verschuldung? Wie stabil sind die Mieterträge? Ein genauer Blick ins Unternehmensprofil ist bei dieser Anlageform unerlässlich.

Fazit: REITs verbinden Immobilienerträge mit Börsenflexibilität

Sie bieten dir eine attraktive Möglichkeit, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne selbst Eigentümer zu werden. Du profitierst von laufenden Einnahmen, hoher Liquidität und breiter Streuung. Das ist ideal für Anleger, die Wert auf regelmäßige Erträge und unkomplizierten Zugang legen. Gleichzeitig solltest du dir der Risiken bewusst sein, insbesondere im Hinblick auf Zinsen, Konjunktur und Branchenspezifika.

Wenn du REITs strategisch in dein Portfolio einbaust – etwa zur Beimischung von Substanzwerten oder als Ertragsbaustein –, können sie ein wertvoller Teil deiner Anlagestrategie sein. Ob einzeln oder im ETF-Verbund: Der Zugang zur Welt der Immobilien war noch nie so einfach.

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Häufige Fragen zu REITs (Real Estate Investment Trusts)

REITs eröffnen dir den Zugang zu Immobilieninvestitionen. Doch was genau steckt dahinter? Wie funktionieren die Ausschüttungen, welche Vorteile und Risiken gibt es und gibt es REITs auch in Deutschland? In diesem FAQ findest du die wichtigsten Antworten verständlich erklärt und kompakt zusammengefasst.

1. Was ist ein REIT?

Ein REIT (Real Estate Investment Trust) ist eine börsennotierte Gesellschaft, die das von Anlegern eingesammelte Kapital in Immobilien investiert und den Großteil der Einnahmen als Dividende ausschüttet.

2. Wie verdienen Anleger mit REITs Geld?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Du erhältst regelmäßige Dividenden aus den Mieteinnahmen der Immobilien und kannst von möglichen Kurssteigerungen der REIT-Aktie an der Börse profitieren.

3. Warum schütten REITs so hohe Dividenden aus?

REITs sind gesetzlich dazu verpflichtet, bis zu 90 % ihres Gewinns an die Aktionäre auszuschütten. Das verschafft ihnen Steuervorteile und macht sie besonders attraktiv für einkommensorientierte Anleger.

4. Gibt es REITs auch in Deutschland?

Ja, in Deutschland gibt es sogenannte G-REITs, zum Beispiel die Alstria Office REIT-AG. Das Angebot ist jedoch kleiner als in den USA, wo REITs ein etabliertes Marktsegment darstellen.

5. Welche Immobilienarten gibt es bei REITs?

REITs investieren in verschiedene Immobilienklassen, darunter Bürogebäude, Wohnungen, Einkaufszentren, Logistikimmobilien sowie Spezialgebäude wie Krankenhäuser und Rechenzentren.

6. Welche Risiken bestehen bei REITs?

REITs schwanken mit dem Immobilienmarkt und sind zinsempfindliche Anlagen. Steigende Zinsen belasten nicht nur die Finanzierungskonditionen der REITs, sondern auch deren Kurse.

7. Ist ein REIT-ETF sinnvoller als einzelne REITs?

Ein REIT-ETF bietet dir eine breite Streuung über viele Immobiliengesellschaften mit nur einem Produkt. Das reduziert das Risiko einzelner Ausfälle und ist ideal für Einsteiger.

8. Wie finde ich geeignete REITs für mein Depot?

Achte auf die Zusammensetzung des Immobilienportfolios, die Verschuldung, die Dividendenrendite und das Marktumfeld. Es ist sinnvoll, REITs sowohl regional als auch nach Immobilienklassen zu mischen – oder auf passende ETFs zurückzugreifen.
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Gut zu wissen: REITs ermöglichen den Zugang zum Immobilienmarkt mit wenig Kapital

REITs ermöglichen es, bereits mit kleinen Beträgen am Immobilienmarkt teilzuhaben – ganz ohne Eigentum, Vermietung oder hohe Einstiegshürden. Sie sind besonders attraktiv für Anleger, die regelmäßige Erträge suchen und ihr Depot breiter aufstellen möchten.

Dank ihrer gesetzlichen Ausschüttungspflicht bieten REITs oft überdurchschnittlich hohe Dividenden. Gleichzeitig profitierst du von der Handelbarkeit wie bei Aktien. Das macht REITs flexibel, transparent und leicht zugänglich.

Trotzdem solltest du bei der Auswahl auf die Qualität der Immobilien, die Verschuldung und das Zinsumfeld achten. Denn wie jede Anlageform haben auch REITs ihre Risiken. Mit einer passenden Mischung oder einem breit gestreuten ETF kannst du die Chancen gezielt nutzen, ohne dich in Einzelimmobilien zu verstricken.

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