Genius Act
Das neue US-Stablecoin-Gesetz und seine Kraft für den Kryptomarkt
AktienDummy.de | 📅 27.06.2025 | 🔗 Allgemein
Der Kryptomarkt steht vor einem Wendepunkt: Mit dem „Genius Act” schafft die US-Regierung erstmals klare Regeln für Stablecoins. Das neue Gesetz bringt Sicherheit und Transparenz und stärkt seriöse Anbieter – es könnte den Weg für das nächste große Wachstum im Krypto-Sektor ebnen. Erfahre hier, warum das auch für dich als Anleger spannend ist.
Genius Act: So stärkt das neue US-Stablecoin-Gesetz den Kryptomarkt
Stablecoins gelten als das Rückgrat der Kryptoökonomie. Sie ermöglichen blitzschnelle Transaktionen, dienen als Brücke zwischen Fiatgeld und digitalen Vermögenswerten und bieten Anlegern eine gewisse Stabilität in einem sonst volatilen Marktumfeld. Doch bisher war der regulatorische Rahmen in den USA ein Flickenteppich. Der neue Genius Act soll das ändern. Erfahre, wie dieses Gesetz den Kryptomarkt verändern könnte – und was das für dich bedeutet.
Was ist der Genius Act?
Der vollständige Name des Gesetzes lautet „Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act”, kurz „GENIUS Act”. Es handelt sich um einen Gesetzesentwurf, der am 17. Juni 2025 mit breiter Mehrheit im US-Senat verabschiedet wurde. Ziel ist es, endlich klare und bundesweite Regeln für sogenannte Zahlungstablecoins („payment stablecoins”) zu schaffen.
Bisher mussten sich Emittenten mit teils widersprüchlichen Vorgaben einzelner Bundesstaaten herumschlagen. Das hat nicht nur Innovationen ausgebremst, sondern auch viele potenzielle Nutzer abgeschreckt. Mit dem GENIUS Act soll sich das ändern – zugunsten von Transparenz, Sicherheit und Wachstum.
Was regelt das neue Gesetz?
Der GENIUS Act schafft einen rechtlich abgesicherten Rahmen für an den US-Dollar gekoppelte Stablecoins. Hier sind die wichtigsten Eckpunkte:
Regulierter Stablecoin-Status:
Nur Stablecoins, die vollständig mit US-Dollar oder US-Staatsanleihen gedeckt sind, dürfen künftig als Zahlungstablecoins bezeichnet werden. Sie gelten nicht als Wertpapier, was für Emittenten wie Circle (USDC) von Vorteil ist.
Strenge Reservepflicht:
Jeder ausgegebene Stablecoin muss zu 100 % durch physische US-Dollar oder kurzfristige, liquide US-Staatsanleihen gedeckt sein. Damit sollen Bankruns und Insolvenzen verhindert werden.
Lizenzpflicht und Aufsicht:
Emittenten mit einem Umlaufvolumen von über 10 Milliarden USD unterliegen künftig der Aufsicht durch die US-Zentralbank (Fed) oder das Office of the Comptroller of the Currency (OCC). Kleinere Anbieter können sich auf Bundesstaatsebene regulieren lassen, jedoch nur unter klaren Bedingungen.
Transparenz und Anti-Geldwäsche:
Monatliche Finanzberichte, verpflichtende Jahresabschlüsse durch Wirtschaftsprüfer sowie die Einhaltung von Know-Your-Customer-(KYC)- und Anti-Geldwäsche-(AML)-Vorgaben sind gesetzlich vorgeschrieben.
Verbraucherschutz:
Nutzer sollen ihre Stablecoins jederzeit zum Nennwert (1 USD = 1 Coin) zurückgeben können. Im Fall einer Insolvenz haben sie bevorzugten Zugriff auf die hinterlegten Reserven.
Technologische Rahmenbedingungen:
Algorithmische Stablecoins, also solche, die nicht 1:1 gedeckt sind, bleiben verboten. Zudem gibt es Einschränkungen für Unternehmen, die Nutzerdaten kommerziell verwerten wollen, etwa Tech-Giganten ohne Finanzlizenz.
Welche Auswirkungen hat der Genius Act?
Mehr Vertrauen in den Markt
Für dich als Anleger oder Nutzer digitaler Zahlungsmittel ist der größte Vorteil offensichtlich: Verlässlichkeit. Wenn Stablecoins gesetzlich abgesichert sind, sinkt das Risiko von Ausfällen oder Betrug deutlich. Institutionelle Investoren könnten Stablecoins nun verstärkt in ihre Strategien einbauen, wodurch der Kryptomarkt insgesamt robuster wird.
Wachstum des Stablecoin-Markts
Experten gehen davon aus, dass der Markt für Stablecoins bis 2028 auf bis zu zwei Billionen US-Dollar anwachsen könnte. Dies ist nicht nur auf die regulatorische Klarheit zurückzuführen, sondern auch darauf, dass Banken und Zahlungsdienstleister wie Visa bereits Interesse an eigenen Stablecoin-Projekten signalisiert haben.
Gewinner und Verlierer
Ein klarer Gewinner ist Circle, der Herausgeber von USDC. Schon kurz nach der Bekanntgabe des Senatsvotums legte die Aktie des Unternehmens kräftig zu. Dagegen steht Tether (USDT) unter Druck: Das Unternehmen wurde in der Vergangenheit wiederholt für mangelnde Transparenz bei den Reserven kritisiert. Sollte der Genius Act in Kraft treten, könnte Tether Marktanteile verlieren – vor allem in den USA.
Neue Nachfrage nach US-Staatsanleihen
Ein interessanter Nebeneffekt ist, dass alle Stablecoins zu 100 % mit liquiden US-Staatsanleihen gedeckt sein müssen und somit eine zusätzliche Nachfrage nach Treasury-Bonds entsteht. Schätzungen zufolge könnten Emittenten dadurch Anleihen im Wert von über 200 Milliarden USD aufkaufen. Das stabilisiert den Anleihenmarkt und bindet Stablecoins enger an das traditionelle Finanzsystem.
Kritische Stimmen
Natürlich bleibt auch Kritik nicht aus. Einige Analysten bemängeln, dass das Gesetz große Player bevorzuge – kleinere Krypto-Projekte könnten sich die strengen Auflagen schlicht nicht leisten. Andere sehen ein strukturelles Problem darin, dass der Gesetzgeber keine Vorkehrungen gegen Interessenkonflikte, etwa im Fall von Politikern mit Krypto-Investments, getroffen hat.
Zudem unterscheidet sich der Genius Act in einigen Punkten von europäischen Ansätzen wie der MiCA-Verordnung. Eine globale Harmonisierung der Stablecoin-Regulierung ist also derzeit nicht in Sicht.
Fazit: Ein Meilenstein für den Krypto-Sektor
Der Genius Act könnte ein echter Gamechanger für den Kryptomarkt sein. Für dich bedeutet das vor allem eines: mehr Sicherheit und mehr Möglichkeiten. Ob als Zahlungsmittel, als Brücke für Investments oder als Teil eines diversifizierten Portfolios – Stablecoins könnten schon bald eine noch größere Rolle spielen als bisher.
Wichtig ist jetzt, wie das Repräsentantenhaus entscheidet. Sollte der Entwurf auch dort angenommen werden, tritt das Gesetz innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate in Kraft. Bis dahin bleibt es spannend, doch die Richtung ist klar: Der Kryptomarkt wird erwachsener.
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