Warum Crash-Propheten schlechte Ratgeber sind –

und was du stattdessen tun solltest

 

AktienDummy.de | 📅 18.07.2025 | 🔗 Allgemein

Panikmache bringt dich an der Börse nicht weiter. In diesem Ratgeber erfährst du, warum Crash-Propheten meist irreführen, welche Risiken ihr Geschäftsmodell birgt und wie du dein Geld langfristig sinnvoll und ruhig anlegen kannst.

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Warum Crash-Propheten schlechte Ratgeber sind. So schützt du dein Geld wirklich

Angst verkauft sich gut – das wissen nicht nur die Boulevardmedien, sondern auch die sogenannten Crash-Propheten. Gerade in unsicheren Zeiten, in denen Inflation, Kriege oder eine Pandemie die Nachrichten dominieren, haben Untergangspropheten Hochkonjunktur. Vielleicht hast du auch schon einmal einen dieser Gurus erlebt, der den Zusammenbruch des Weltfinanzsystems in düsteren Farben beschwört und gleichzeitig seine ganz eigene Lösung parat hat. Das klingt zunächst überzeugend. Aber sind diese vermeintlichen Retter wirklich gute Ratgeber?

In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick darüber, warum Crash-Propheten oft mehr Schaden anrichten als helfen und wie du deine Geldanlage stattdessen stabil und krisenfest aufstellst.

Crash-Propheten: Wer sind sie und warum wirken sie so erfolgreich?

Zunächst einmal: Was zeichnet einen Crash-Propheten aus? Diese Personen treten in Talkshows, Podcasts oder auf YouTube auf und malen ein dramatisches Bild vom bevorstehenden Finanzkollaps. Sie nutzen starke Bilder: Der Euro werde wertlos, das gesamte Bankensystem stehe vor dem Zusammenbruch und die Aktienmärkte würden in einem gigantischen Feuerwerk vernichtet.

Solche Szenarien sind emotional extrem wirksam. Angst ist ein mächtiger Motor, gerade wenn es ums Geld geht. Schließlich willst du deine Ersparnisse schützen und sorgst dich verständlicherweise um deine Zukunft. Genau dieses Gefühl nutzen Crash-Propheten geschickt aus, indem sie einfache Botschaften verbreiten, die leicht verdaulich sind – oft ohne jede differenzierte Einordnung.

Hinzu kommt, dass sie vorgeben, einen Plan zu haben. Während seriöse Experten betonen, dass sich Märkte nur schwer vorhersagen lassen, liefern Crash-Propheten eine klare Antwort. Das macht ihre Versprechen so verführerisch, denn wer wünscht sich in komplizierten Zeiten nicht einfache Lösungen?

Das Geschäftsmodell der Untergangspropheten

Hinter den Angstmachern steckt meist knallhartes Kalkül. Ihr eigentliches Ziel ist es nicht, dich zu schützen, sondern dir etwas zu verkaufen. Dabei kann es sich um ein überteuertes Buch, einen kostenpflichtigen Zugang zu einem exklusiven Börsenbrief, einen „sicheren” Fonds oder gleich ein ganzes Konglomerat aus Gold, Kunstobjekten oder Whiskyfässern handeln.

Oft werden diese Produkte geschickt als „krisenfest” oder „antizyklisch” angepriesen. Was dabei gerne verschwiegen wird: Häufig sind solche Angebote mit sehr hohen Gebühren verbunden. Ausgabeaufschläge, Erfolgsbeteiligungen oder übertriebene Verwaltungsgebühren schmälern deine Rendite erheblich. Stiftung Warentest warnt regelmäßig vor diesen Modellen, da sie meist weder besonders transparent noch langfristig vorteilhaft sind.

Manche Crash-Propheten betreiben sogar eigene Fonds, die sie in ihren Vorträgen massiv bewerben. Das weckt Zweifel an der Unabhängigkeit dieser vermeintlichen Retter. Denn wie glaubwürdig kann jemand sein, der dir gleichzeitig den Weltuntergang ankündigt und dir eine hochprovisionierte Lebensversicherung verkaufen will?

Warum Crash-Prognosen fast immer wertlos sind

Vielleicht fragst du dich: Was, wenn die Propheten doch recht haben? Tatsächlich gibt es immer wieder Krisen, das ist unbestritten. Die entscheidende Frage lautet jedoch: Kann jemand seriös vorhersagen, wann genau ein Crash eintritt und wie schwer er ausfällt? Die ehrliche Antwort ist: Nein.

Krisen verlaufen chaotisch. Historisch betrachtet sind sie selten identisch und folgen keinen festen Mustern. Selbst erfahrene Ökonomen können den nächsten Crash nicht punktgenau prognostizieren. Schon gar nicht lassen sich Zeitpunkte auf den Monat genau festlegen.

Viele Crash-Propheten liegen daher jahrelang falsch. Manchmal sagen sie einen Kollaps seit über zehn Jahren voraus, während der Markt tatsächlich neue Rekorde erreicht. Anleger, die daraufhin aussteigen, verpassen Chancen.

Warum Angst ein schlechter Ratgeber ist

Wenn du Angst verspürst, triffst du oft unüberlegte Entscheidungen. Das liegt in unserer Natur, denn Angst soll uns schützen. Bei der Geldanlage kann sie jedoch fatale Folgen haben: Du verkaufst deine Aktien im schlechtesten Moment, verlierst Geld und musst später zu einem höheren Preis wieder einsteigen.

Genau darauf bauen viele Crash-Propheten. Sie schüren Panik, sodass du im Affekt ihr vermeintlich sicheres Produkt kaufst. Doch diese Angst-Verkäufe bringen in aller Regel keinen Vorteil – im Gegenteil.

Deshalb gilt: Ruhe bewahren ist der erste und wichtigste Schutzmechanismus gegen fragwürdige Untergangsszenarien. Versuche, deine Entscheidungen immer mit kühlem Kopf zu treffen. Wenn dir jemand sagt, nur er allein kenne die Rettung vor dem Weltuntergang, dann sei besonders kritisch.

Was du stattdessen tun kannst

Wenn du dein Geld wirklich vor Krisen schützen willst, brauchst du weder die teuren Fonds eines Crash-Propheten noch einen Goldbarren im Keller, der sich bei Inflation nur schwer wieder verkaufen lässt. Was du brauchst, ist ein durchdachtes Finanzfundament.

Dazu gehört zunächst einmal ein Notgroschen, also genügend Rücklagen für einige Monate, für den Fall, dass dein Einkommen unerwartet wegfällt. Damit bist du in jeder Lage handlungsfähig. Auch eine solide Haushaltsplanung ohne hohe Schulden stärkt deine Widerstandskraft.

Darüber hinaus solltest du auf Sachwerte setzen. Aktien, breit gestreute ETFs oder Immobilien haben sich langfristig als stabilisierend erwiesen. Natürlich schwanken sie in Krisenzeiten, aber auf Sicht von zehn oder zwanzig Jahren gleichen sich diese Ausschläge fast immer wieder aus.

Wichtig ist auch, dass du deine Geldanlage breit streust. Das kannst du dir wie einen Tausendfüßler vorstellen: Wenn ein Bein ausfällt, trägt dich der Rest weiter. Ein gut diversifiziertes Depot mit weltweit gestreuten ETFs schützt vor Totalausfällen und sorgt für einen ruhigen Schlaf.

Sei vorsichtig bei teuren „Sicherheitsprodukten“

Crash-Propheten bieten dir oft komplizierte Produkte an, die angeblich vor dem großen Knall schützen sollen. Dazu gehören beispielsweise exklusive Rohstoffbeteiligungen, Schiffscontainer, Waldinvestments oder Whiskyfässer. Das klingt exotisch, ist geschickt verpackt und weckt sogar Abenteuerlust.

Doch diese Produkte sind häufig weder reguliert noch transparent und bringen massive Risiken mit sich. Die Renditen sind unklar und die Verkaufsmöglichkeiten sind eingeschränkt. Im Ernstfall stehst du allein da.

Besser ist es, auf leicht verständliche und günstige Anlagevehikel zu setzen. Ein weltweit gestreuter ETF ist einfach, flexibel und nachweislich erfolgreich. Er verhält sich wie ein stabiles Haus, das auch bei einem Sturm stehen bleibt.

Fazit: Lass dich nicht verrückt machen

Ja, Krisen gehören zum Leben. Börsencrashs passieren – immer wieder. Aber wer langfristig denkt, breit streut und einen kühlen Kopf bewahrt, übersteht auch stürmische Zeiten. Lass dich nicht von Angst leiten und vertraue nicht blind auf vermeintliche Retter, die am Untergang verdienen wollen.

Crash-Propheten sind keine besseren Hellseher. Sie sind Verkäufer, die vor allem ihr eigenes Geschäftsmodell absichern. Du dagegen kannst mit einem einfachen, robusten Depot, einer Notreserve und einem klaren Plan für schlechte Zeiten viel mehr erreichen – ganz ohne Angst und ohne teure Abkürzungen, die am Ende nur in die Irre führen.

Weiterführende Links:

Wenn du noch tiefer in das Thema einsteigen möchtest, findest du hier die ausführliche Originalquelle mit weiteren Details und Beispielen.

 

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